Hinweis

Ihre Browserversion wird leider nicht mehr unterstüzt. Dies kann dazu führen, dass Webseiten nicht mehr fehlerfrei dargestellt werden und stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Wir empfehlen Ihnen, Ihren Browser zu aktualisieren oder einen der folgenden Browser zu verwenden:

Zum letzten Mal läuteten die Glocken im Karmel

Zum letzten Mal läuteten am Montag um 7.45 Uhr die Glocken am Karmelitinnenkloster Rödelmaier zum Gottesdienst in der Hauskapelle. Gläubige aus nah und fern waren zu dieser letzten gemeinsamen Messfeier mit den Schwestern gekommen. Ein besonderer, ergreifender Moment war am Ende des Gottesdienstes, als Domkapitular Pfarrer Thomas Kessler das Dekret von Bischof Franz Jung verlas, die Hauskapelle zu profanieren. „Damit wird aus einem Altarraum wieder ein normaler Raum,“ sagte Thomas Keßler den Gläubigen. Gemeinsam mit Dekan Andreas Krefft und Pfarrer Bernold Rauch feierte er, wie er eingangs betonte, einen Gottesdienst mit „großem, schweren Herzen“ zur Schließung des Karmel Regina Pacis. Trotzdem wisse man sich im Glauben verbunden.

Der Domkapitular ging auf die Aussage „Ich fühl mich wie gerädert“ ein. Vielleicht gehe es den Schwestern ebenso, wenn sie an die Entscheidung denken das Kloster Regina Pacis aufzugeben. Der Geistliche erwähnte den Vierzehnheiligenbildstock auf einer Anhöhe bei Rödelmaier. Zu den vierzehn Nothelfern gehöre bekanntlich die Heilige Katharina, deren Festtag gefeiert wurde. Das Rad der Katharina nannten Thomas Keßler ein Hoffnungsrad in Notlagen oder bei Trauer. Jeder sollte wissen: „Gott ist in unserer Mitte, er trägt uns, wo immer wir sind.“

Die heilige Katharina habe ihren Glauben gelebt, wie viele, in den Ordensgemeinschaften. Zu den Schwestern gewandt meinte Thomas Keßler: „Die vierzehn Nothelfer, die in Rödelmaier einen festen Ort haben, mögen sie begleiten und sie sollen spüren, ihr Gebet begleitet sie, begleitet uns und der größte Nothelfer ist ja Christus.“ Dekan Andreas Krefft sprach den Park mit den vielen Bäumen an. Auch sie seien eine Erinnerung an die Schwestern zu allen Jahreszeiten. „Das sind Spuren, die sie hinterlassen haben.“ Im Namen des Dekanates sagte Andreas Krefft „Vergelts Gott und Adieu. Gott segne und beschütze sie. Bleiben wir im Gebet verbunden.“

Dem folgte die Verlesung der bischöflichen Urkunde und des Dekrets zur Profanierung der Hauskapelle. Bischof Franz hatte dazu geschrieben: „Dankbar schauen wir auf die lange Zeit, in der die Schwestern hier gewirkt haben und danken ihnen für ihr segensreiches Wirken.“ Mit dem Dekret des Bischofs, seiner Unterschrift und seinem Sigel“ wurde die Kapelle profaniert. Sodann wurde der Altar abgeräumt und das Allerheiligste in einer stillen Prozession zur Pfarrkirche getragen. Dort hat es nun im Tabernakel seinen festen Platz.

Text und Fotos: Hanns Friedrich